Thomas Schuler: Auf Napoleons Spuren - Eine Reise durch Europa

Auf Napoleons Spuren: Eine Reise durch EuropaAngeblich wurden über Napoleon Bonaparte bereits eine Million Bücher geschrieben. Trotzdem sind in den letzten Jahren immer wieder neue Biografien und Sachbücher erschienen. Und jetzt liefert der Verlag C.H. Beck ein weiteres Buch über den Korsen, der in ganz Europa seine Spuren hinterlassen hat. Kann man über die historische Person Napoleon Bonaparte überhaupt noch etwas Neues schreiben?

Ja! Dieses Buch darf man sich nicht entgehen lassen. Thomas Schuler nimmt den Leser mit auf eine Reise durch Europa und die Zeit. Er begab sich an Orte wie Moskau, Paris, Berlin, London, Kaub oder Venedig und schildert seine Beobachtungen. Fast glaubt man, dass Napoleon eben erst hier gewesen war und jeden Moment an diesen Ort zurück kommen könnte. Besonders interessant ist es, wie viele Spuren Napoleons in England zu finden sind, obwohl er niemals einen Fuß auf die Insel setze.

Seine Spurensuche auf den Schlachtfeldern von Waterloo oder Beresina beschreibt er sehr eindringlich. Doch auch unterhaltsame Anekdoten aus Vergangenheit und Gegenwart sind zu finden.

Thomas Schuler ist einer der führenden Napoleon-Experten Deutschlands. Neben einer umfangreichen publizistischen Tätigkeit zum Thema und europaweiten Vorträgen organisiert er historische Führungen an Originalschauplätzen der Epoche.

Auf Napoleons Spuren - Eine Reise durch Europa erschien am 28. August 2019 im Verlag C.H. Beck. 408 Seiten, mit 32 Abbildungen und 11 Karten.

Denis Orde : In the Shadow of Nelson: The Life of Admiral Lord Collingwood

In the Shadow of Nelson: The Life of Admiral Lord CollingwoodObwohl Cuthbert Collingwood 10 Jahre älter war als Horatio Nelson, schlossen die beiden als junge Offiziere 1777 eine enge Freundschaft, die über Jahrzehnte bis zu Nelsons Tod bei Trafalgar andauern sollte.  Nur in dieser Schlacht war Nelson, dessen Karriere gradliniger verlaufen war als die seines Freundes, Collingwoods direkter Vorgesetzter.

Ihre Freundschaft ist vor allem auch deshalb bemerkenswert, weil beide von so unterschiedlichem Charakter waren. Collingwood war zurückhaltend, streng und schüchtern, während Nelson charismatisch und ein ein romantische Draufgänger war.

Collingwood kämpfte im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und nahm an den Schlachten „The Glorious First of June (1794)“ und „Cape St Vincent (1797)“ teil. Dennoch verlief seine Karriere nicht immer ohne Rückschläge. 1777 wurde er wegen Befehlsverweigerung vor ein Kriegsgericht gestellt und freigesprochen.

Nachdem er bei Nelsons Tod das Kommando über die Flotte übernommen hatte, war er der Autor des berühmten „Trafalgar Despatch“, die den Sieg in der Schlacht und Tod von Nelson der Nation ankündigte.

Collingwoord wurde Oberbefehlshaber der Mittelmeerflotte, sollte aber niemals nach Hause zurückkehren. Er starb 1810 auf See. Bestattet wurde er an der Seite seines lebenslangen nahen Freundes Lord Nelson in der St Paul’s Cathedral in London.

„In the Shadow of Nelson: The Life of Admiral Lord Collingwood“ von Denis Oder versucht Licht in das Leben und Wirken von Cuthbert Collingwood zu bringen. Reprint erschien bei Pen & Sword Books Ltd im Juli 20

Joel S. Hayward: For God and Glory: Lord Nelson and His Way of War

For God and Glory: Lord Nelson and His Way of War„For God and Glory: Lord Nelson and His Way of War“, für Gott und Ruhm, ist eine ambitionierte Analyse von Horatio Nelson während der Napoleonischen Kriege. Anstatt durch Heldenverehrung geblendet zu werden, versucht Hayward einen überzeugenden und unvoreingenommenen Bericht über einen Mann, der zutiefst religiös war, sich seiner menschlichen Schwächen bewusst war und ein meisterhafter Stratege und Taktiker auf See war zu beschreiben.

Joel Hayward geht auf originelle und thematische Weise auf das Studium von Horatio Lord Nelson ein und analysiert den einzigartigen Kampfstil, die Doktrin, die Taktik und die Einsatzkunst des Admirals, seine Führungsqualitäten sowie seine Einstellungen und Überzeugungen. Hayward versucht zu erklären, wie all diese Elemente sich zu dem Mann vereinigten, dessen ansteckendes Ethos sich in seiner gesamten Kraft ausbreitete.

Er zeigt, dass Nelsons kreatives Genie, seine aufregende und intensive Persönlichkeit und seine Leidenschaft für alle kriegerischen Dinge nicht nur Mut und Loyalität erweckten, sondern auch die Herzen und Köpfe seiner Männer so verblüfften und entzündeten, dass er zu Lebzeiten beinahe Kultstatus erreichte.

Joel Hayward ist Professor für „Strategic Thought“ am National Defense College der Vereinigten Arabischen Emirate. Sein Blick auf den britischen Seehelden Horatio Nelson ist verfügbar bei Naval Institute Press.

Mark Braude - The Invisible Emperor: Napoleon on Elba

The Invisible Emperor: Napoleon on Elba from Exile to EscapeIm Frühjahr 1814 wurde Napoleon Bonaparte besiegt und durch seine Gegner kalt gestellt. Nachdem er ein Imperium auf dem halben europäischen Kontinent aufgebaut,  überwacht und das Leben von etwa 80 Millionen Menschen regiert hatte, befand er sich plötzlich im Exil auf Elba, auf weniger als hundert Quadratkilometer Land im Mittelmeer.

Dies hätte das Ende der Ära Napoleon Bonaparte sein können. Doch er fügte seiner Geschichte in diesem kurzem ersten Exil ein weiteres spannendes Kapitel hinzu. Denn bald zwang Napoleon seinen Entführern und der Insel selbst sein Charisma und seinen historischen Ehrgeiz auf und plante seine Rückkehr nach Frankreich und an die Macht. Nach zehn Monaten Exil entkam er mit etwas mehr als tausend Anhängern im Schlepptau, marschierte nach Paris und eroberte den Palast der Tuilerien zurück - alles ohne einen Schuss abzugeben. Keiner ahnte zu diesem Zeitpunkt, dass die 100 Tage bei Waterloo in einem katastrophalen Fanal enden sollte.

Autor Mark Braude dramatisiert dieses seltsame Exil und die unwahrscheinliche Flucht in feinen Details. Dabei beschreibt er auch Nebenfiguren, wie seinen britischen Aufpasser auf Elba, Neil Campbell, der für immer beschämt war, "Boney" entkommen zu lassen. Was dabei herauskommt, ist eine überraschende neue Perspektive auf eine der folgenreichsten Figuren der Geschichte. Der unsichtbare Kaiser beschreibt die täuschend ruhige, aber letztendlich dramatische Unterbrechung der 25-jährigen Militärkarriere eines der berühmtesten Soldaten der Geschichte. The Invisible Emperor: Napoleon on Elba from Exile to Escape von Mark Braue im Reprint bei Penguin Books; ab dem 8. Oktober 2019.

Edouard A Groult - The Glorious First of June 1794 (Campaign, Band 340)

The Glorious First of June 1794Anfang des Jahres 1794 stand das revolutionäre Frankreich am Rande des Scheiterns. Die Armee und die Marine waren von der Revolution erschüttert worden, und Bürgerkrieg und Hungersnot forderten ihren Tribut.

Auf der Suche nach einer Versorgung mit Nahrungsmitteln aus den Karibikkolonien und den Vereinigten Staaten beschloss die französische Regierung, einen gewaltigen Konvoi zu organisieren.

Um ihren Auftrag zu erfüllen, müsste die französische Marine jedoch die gefährliche Überquerung des Nordatlantiks unternehmen. Eines Ozeans, der von der Royal Navy, der mächtigsten Marinestreitmacht der Welt, beherrscht wurde.

Dies ist die ganze Geschichte einer Schlacht des Age of Sails, die im offenen Ozean, hunderte von Meilen von der Küste entfernt, ausgetragen wurden. 26 Linienschiffen unter Admiral Richard Earl Howe trafen auf den aus der Chesapeake Bay kommenden französischen Geleitzug mit über 100 Frachtschiffen und 27 Linienschiffen.

Im Verlauf der Schlacht zeigte sich, dass die Flotte des revolutionären Frankreich, geschwächt durch die Säuberungsaktionen im Offizierskorps und die gegenüber der neuen Regierung unloyale Haltung der verbliebenen meist adligen Offiziere, der britischen Flotte taktisch und vom Ausbildungsstand her unterlegen war.

The Glorious First of June 1794 von Mark Lardas mit Illustrationen von Edouard A Groult erscheint in der Reihe Campaign (340) am 31. Oktober bei Osprey Publishing.

Benjamin Armstrong - Small Boats and Daring Men: Maritime Raiding, Irregular Warfare, and the Early American Navy

Small Boats and Daring Men: Maritime Raiding, Irregular Warfare, and the Early American NavyZwei Jahrhunderte vor den Navy SEALs und Marine Raiders waren die US Navy und das Marine Corps bereits in ähnlich gefährliche Missionen verwickelt: Piratenlager überfallen, feindliche Schiffe im Dunkel der Nacht angreifen oder feindliche Einrichtungen und Ressourcen zerstören.  Selbst John Paul Jones, der Vater der amerikanischen Marine, sah solche irregulären Operationen als wichtig für die Seekriegsführung an.

Benjamin Armstrong, Assistant Professor of War Studies and Naval History an der U.S. Naval Academy, wirft einen Blick auf den irregulären Seekrieg, der oft im Schatten der Seeschlachten steht. Sein Buch hebt die Bedeutung von Überfällen und irreguläre Seekriege als Schlüsselelemente in der Geschichte der amerikanischen Seemacht hervor.

Beginnend mit der kontinentalen Marine, verfolgt „Small Boats and Daring Men“ Seemissionen durch die Kriege der frühen amerikanischen Republik, von der Küste des heutigen Libyen bis zu den Flüssen und Buchten der Chesapeake Bay. Gleichzeitig untersucht Armstrong die Konflikte der Ära mit nichtstaatlichen Feinden und die Bedrohung der amerikanischen Friedensinteressen entlang der pazifischen und karibischen Küste.

Armstrong bringt eine einzigartig informierte Perspektive in sein Thema ein. Seine Arbeit, unter Bezugnahme auf Originalberichte über den Seebetrieb, Memoiren und Tagebücher von Seeleuten und die Korrespondenz von Offizieren, ist gleichzeitig eine aufregende Erzählung über Gefahren und Kämpfe auf See und eine gründliche Analyse dessen, wie diese Ereignisse in Konzepte der amerikanischen Seemacht passen .

Dieses Buch bietet einen neuen kritischen Blick auf die Marinegeschichte der frühen amerikanischen Ära und wirft auch grundlegende Fragen für die Marinestrategie im 21. Jahrhundert auf.

Life in Jefferson Davis' Navy

Life in Jefferson Davis' Navy Der Bürgerkrieg wird oft als "Krieg der Soldaten" betrachtet, aber „Life in Jefferson Davis’ Navy“  widmet sich den Offizieren und Matrosen der Marine der Konföderierten Staaten an.

In dieser umfassenden Studie befasst sich Barbara Brooks Tomblin mit allen Aspekten des Lebens eines konföderierten Seemanns, von den Gefahren eines Kampfes bis hin zu den alltäglichen Routinen.

Anhand von Tagebüchern, Briefen, Zeitungsberichten und veröffentlichten Werken bietet Tomblin einen Einblick in die Kriegserfahrungen der Offiziere und Männer der Konföderierten Marine, einschließlich derer, die auf Kanonenbooten, Ironclads und Schiffen an westlichen Flüssen und entlang der Küste gedient haben und in Mobile Bay sowie diejenigen, die auf hoher See an Bord der konföderierten Schiffe Sumter, Alabama, Florida und Shenandoah segelten.

Die Autorin erforscht auch das tägliche Leben, die Entbehrungen und das Leid der Matrosen, die gefangen wurden und in Lagern der Union in Kriegsgefangenenlagern in Point Lookout, Elmira, Camp Chase, Johnson Island, Ship Island und Fort Delaware untergebracht waren.

„Life in Jefferson Davis’ Navy“ von Barbara Brooks Tomblin erscheint im März 2019.

Brian Lavery, Geoff Hunt: HMS SURPRISE. The Complete Story of the Ship Made Famous by Patrick O'Brian - Teaser

The FRIGATE SURPRISE: The Design, Construction and Careers of Jack Aubrey's Favourite CommandLavery stellt die Geschichte des realen Schiffs umfassend dar, beginnend mit der Konstruktion durch Forfait, über den man auch viele interessante Informationen erhält. Bauzeichnungen der Unité, wie die spätere Surprise zunächst hieß, existieren nicht, aber neben einer weiteren Fregatte von Forfait sind die auch die Pläne eines Schwesterschiffs namens Tourterelle abgedruckt, die das Schiff noch in dem Bauzustand zeigen, in dem die Briten sie erbeuteten - jedoch weist Lavery darauf hin, daß die Schiffe  nicht identisch gewesen seien.

Die Geschichte der Unité in französischem Dienst ist zwar sicher insgesamt weniger gut dokumentierbar als die Zeit in der britischen Marine, aber Lavery gewährt auch hier interessante Einblicke in die Verhältnisse der französischen Marine. Nach der Kaperung durch die britische Fregatte Inconstant wurde die französische Fregatte in die Royal Navy eingereiht und diente nach einem Wertaufenthalt in Ajaccio, bei der sie wohl soweit wie nötig und möglich auf britischen Standard umgerüstet wurde, zunächst in Mittelmeer.

Das bekannteste Ereignis der Karriere der Surprise war der erfolgreiche Bootsangriff auf die meuterische Fregatte Hermione, den Kapitän Sir Edward Hamilton durchführte. Erst 1798 gelangte die Surprise zu einer Überholung nach England, und hier entstanden die bekannten Pläne, die den den Zustand nach dieser Reparatur darstellen. Zum Bauzustand in den ersten britischen Dienstjahren gibt es nur  Schriftquellen. Auf Bitten des Kommandanten stattete man die Surprise nun mit einer vollständigen Carronadenbewaffnung aus - ohne auch nur ein einziges Jagdgeschütz.

Brian Lavery, Geoff Hunt: HMS SURPRISE. The Complete Story of the Ship Made Famous by Patrick O'Brian

McCool