Amerikanische Unabhängigkeitskrieg
American War of Independance - Guerre d'indépendance des États-Unis d'Amé
Der Unabhängigkeitskrieg (1775 - 1783) der 13 englischen Kolonien gegen die britische Krone resultierte aus dem Siebenjährigen Krieg und führte zur Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika. Die revoltierenden Kolonisten wurden vom absolutistischen Frankreich unterstützt, welches wenige Jahre später selbst in der Revolution versinken sollte, was zu einer deutlichen Verlagerung des Krieges auf die See nach sich zog. Die britische Seeherrschaft konnte in diesem Krieg stabilisiert werden, führte jedoch nicht zum Sieg in Amerika.
Nach der Meinung von John Adams, dem ersten Vizepräsidenten und zweiten Präsidenten der USA, wurden am 5. März 1770 die Vereinigten Staaten von Amerika geboren. In einer Strassenschlacht wurden 5 Kolonisten von englischen Soldaten erschossen. Die englischen Soldaten hatten den Auftrag die Aufrührer unter Kontrolle zu halten und sollten nicht schiessen. Ein Soldat verlor die Fassung und feuerte in die Menge. Die anderen Soldaten eröffneten daraufhin ebenfalls das Feuer, welches erst mit der Unabhängigkeit gelöscht werden konnte. Der Vorfall wurde natürlich von den revoltierenden Kolonisten genutzt um weitere Anhänger zu gewinnen.
Als Indianer verkleidete Amerikaner dringen in den Hafen von Boston ein und werfen eine Schiffsladung Tee der englischen Ostindischen Kompanie ins Hafenbecken. Diese Protestaktion gegen die hohen Steuern geht als „Boston Tea Party“ in die Geschichte ein und markiert einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur amerikanischen Unabhängigkeit.
Der 19. April 1775 Tag gilt als eigentlicher Beginn des Unabhängigkeitskrieges, auch wenn die Unabhängigkeitserklärung erst im Juli 1776 verkündet wurde. In der „Schlacht von Lexington und Concorde“ treffen britische Truppen auf amerikanische Miliz. Die Briten wussten zu dieser Zeit schon lange, dass amerikanische Milizen Vorräte sammelten. Unter dem Kommando von Oberstleutnant Francis Smith versuchten 900 Soldaten ein Vorratslager auszuheben. Ihr Unternehmen blieb nicht geheim und sie werden von Milizen erwartet. Es kommt zum ersten Gefecht des Krieges.
Unter dem Kommando von Ethan Allen und Benedict Arnold gelingt es den Amerikanern am 10. Mai 1775 Fort Ticonderoga einzunehmen. Das strategisch wichtige Fort wurde 1755 von den Franzosen erbaut und ist ein günstiger Ausgangspunk für eine Invasion Kanadas.
Boston war seit 1768 fest in britischer Hand. Im April des Jahres 1775 begann die Belagerung der Stadt durch amerikanische Milizen. Um englische Ausfallpläne zu vereiteln entschließt sich General Gage Bunker Hill, eine strategisch günstige Erhebung vor der Stadt, einzunehmen.
Colonel William Prescott führt in der Nacht auf den 17. Juni 1.500 amerikanische Soldaten auf die Charleston- Halbinsel. Dort beginnen sie sofort mit dem Bau von Befestigungsanlagen. Anstatt Bunker Hill auszubauen, wird Breed's Hill ihre Hauptverteidigung (trotzdem gehen die Kämpfe als „Schlacht von Bunker Hill“ in die Geschichte ein). Am Morgen entdecken die Briten die neuen Befestigungen und versuchen durch den Beschuss der im Hafen liegenden Flotte die Bauarbeiten zu unterbrechen. Die Schiffskanonen sind jedoch nicht in der Lage Breed’s Hill schwer zu treffen und so sollten Infanterietruppen ausrücken um die Amerikaner zu vertreiben.
Unter General Howe greifen die Briten die amerikanischen Befestigungen an und können sie unter großem Bluttzoll erobern. "A few more such victories would have surely put an end to British dominion in America.", verzeichnete der britische General Henry Clinton daraufhin in seinem Tagebuch.
Die gemäßigten amerikanischen Siedler erreichten auf dem 2. Kontinentalkongress, dass dem englischen König eine letzte Petition mit der Bitte um Waffenstillstand übergeben werden sollte. Obwohl die offenen Kampfhandlungen bereits ausgebrochen waren, standen viele Amerikaner noch loyal zu ihrem König und hoffen den Krieg verhindern zu können. Die so genannte „Olivenzweigpetition“ erreichte England im August. Georg III. weigerte sich die Petition anzunehmen, was der Unabhängigkeitsbewegung wiederum größeren Zuspruch brachte. Dies war vielleicht die letzte Möglichkeit gewesen um die amerikanische Unabhängigkeit mit politischen Mitteln zu verhindern.
Den Engländern gelingt es Fort Ticonderoga einzunehmen. Damit ist den Amerikanern eine wichtige Position für den Angriff auf Kanada genommen. Nach der Schlacht von Saratoga verliert das Fort seine strategische Bedeutung.
Per Parlamentsbeschluss des Continental Congress wird die Einheit Continental Marines, später in U.S. Marine Corps umbenannt, gegründet. Die Continental Marines dienen als Landungstruppen der Continental Navy. In der USMC Hymne wird bereits in der ersten Zeile ("From the halls of Montezuma to the shores of Tripoli") auf die Einsätze der Continental Marines im Barbarekriege der Jahre 1801 bis 1805 verwiesen.
Amerikanische Truppen versuchen Kanada gewaltsam in den Konflikt zu ziehen. Sie hoffen, dass die Kanadier sich im Unabhängigkeitskrieg gegen England auf ihre Seite schlagen. Falls dies nicht gelang sollte wenigsten der Krieg ausgeweitet werden um britische Truppen zu binden. Am 13. November erreichte der amerikanische General Benedict Arnold die Stadt Quebec und forderte die Briten und Kanadier auf sich zu ergeben. Diese denken natürlich nicht daran und die Belagerung von Quebec beginnt.
General Benedict Arnold greift mit 1.200 amerikanischen Soldaten Quebec an. Seine Nachtangriffe werden von den Briten zurückgeschlagen. Zwar gelingt es den Angreifern einen Teil der Stadtbefestigung zu erobern, der britische Gegenangriff macht ihre Hoffnung zunichte. Bei der „Schlacht bei Québec“ am 31.12.1775 fallen 500 amerikanische Soldaten, während die Briten und Kanadier lediglich 20 Soldaten verlieren. Nach dieser Schlacht war klar, dass Kanada weiterhin britisch bleiben würde und die Amerikaner konzentrierten sich wieder auf den Kampf auf eigenem Boden.
Nach der Schlacht von Quebec versuchten die Amerikaner rund um Quebec weiterhin Präsenz zu zeigen. Nachdem die Engländer in Québec Verstärkung erhielten, gingen sie gegen die Amerikaner vor. Bei Trois-Rivières kommt es am 8. Juni zu einem letzten Versucht die Engländer stoppen zu können, die Amerikaner werden geschlagen und ziehen sich komplett zurück.
Die Erklärung der Unabhängigkeit von Amerika erfolgt am 4. Juli 1776. König Georg III. reagierte Ende 1775 auf die immer stärker werdende Separationsbewegung mit einem totalen Handelsembargo gegen die Kolonie. Die Unabhängigkeitserklärung war das endgültige Ende der diplomatischen Bemühungen um eine Abspaltung verhindern zu können.
Unter dem Kommando von Sir William Howe landeten am 22. August 10.000 Briten bei New York. Am 27. August kommt es zur Schlacht von Long Island, bei der die Amerikaner geschlagen werden und den Rückzug antreten.
Am 11. Oktober 1776 findet die erste Schlacht der U.S. Navy statt. Die von Schlacht von Valcour wird zwischen den aufständischen amerikanischen Siedlern und der Royal Navy geführt. Das interessante an dieser Schlacht ist die Tatsache, dass sie nicht auf dem offenen Meer, sondern auf einem See ausgetragen wird. Amerikaner und Briten bauen Schiffe um die Herrschaft über den Champlain-See zu erringen. Zudem zerlegen die Briten ein 180 Tonnen schweres Schiff und bauen es am See wieder zusammen. Die erste Schlacht der U.S. Navy endet mit einer Niederlage der Amerikaner.
Der amerikanische Sieg in der Schlacht von Trenton ist ein großer Erfolg für die Kontinentalarmee unter dem Kommando von George Washington. In der Nacht auf den 26. Dezember 1776 setzt Washington mit etwa 2.400 Mann über den Delaware-Fluss und überrascht die hessischen Söldner-Truppen.
General Washington schlägt in der Schlacht von Princeton britische und hessische Truppen. Nach den amerikanischen Erfolgen im Dezember entschied sich Washington New Jersey anzugreifen. Cornwallis sollte einen Gegenangriff durchzuführen und marschierte mit ca. 6.000 Soldaten den Amerikanern entgegen. 1.400 britische und hessische Soldaten blieben als Nachhut bei Princeton zurück.
Washington gelang es der Entscheidungsschlacht am 2. Januar zu entgehen. In der folgenden Nacht umgingen die Amerikaner die britischen Stellungen und marschierten auf Princeton zu. Den von Cornwallis zurückgebliebenen Soldaten standen 7.000 Amerikaner gegenüber.
Während ihrem Marsch auf Saratoga treffen die britischen Truppen, unter dem Kommando von General John Burgoynes, bei Freemans Farm auf die Armee von Horatio Gates. Die Amerikaner beginnen sofort anzugreifen, werden aber mehrmals erfolgreich abgewehrt. Auch wenn es den Amerikanern an diesem Tag nicht gelang die Schlacht zu gewinnen, so fügten sie den Briten trotzdem gewaltige Verluste zu. Die "Schlacht von Freemans Farm" sollte aber erst der erste Teil der bedeutenden "Schlacht von Saratoga" sein.
Die „Schlacht von Bemis Heights“ ist der zweite und entscheidende Teil der „Schlacht von Saratoga“. General John Burgoynes plante die amerikanische Stellung in drei Kolonnen anzugreifen. Hauptproblem seines Plans war, dass er bei Freemans Farm bereits viele Soldaten verloren hatte, während sein Kontrahent Gates laufend Nachschub erhielt. Der Angriff wurde unter diesen Bedingungen zurückgeschlagen. Der amerikanische Gegenangriff fügte den Briten weitere enorme Verluste zu. Burgoynes blieb nichts anderes übrig als sich zurückzuziehen.
Am 23. September 1779 gelingt es dem amerikanischen Kapitän John Paul Jones bei Flamborough Head die britische HMS Serapis zu besiegen. Sein Schiff war bereits schwer beschädigt, als ihm sein Gegner Kapitän Richard Pearson anbietet sich zu ergeben. Jones antwortete mit seinem berühmt gewordenen Satz: "I have not yet begun to fight!" Es war ein harter Kampf bis aufs Letzte und schliesslich musste sich Kapitän Pearson ergeben. Jones Schiff, die Bonhomme Richard, sank jedoch am nächsten Tag und er musste auf die HMS Serapis wechseln.
Die britischen Truppen unter dem Kommando von General Cornwallis kapitulieren am 19. Oktober 1781 bei Yorktown. Diese Niederlage bringt die Entscheidung im Unabhängigkeitskrieg und mündet im Februar 1782 im englischen Parlament, wo ein Antrag gegen die gewaltsame Unterwerfung der amerikanischen Rebellen akzeptiert wird.
Am 13.12.1781 fand die 2. Schlacht von Ushant statt. Ein französischer Handelskonvoi auf dem Weg in die Karibik wird von 13 englischen Linienschiffen, unter dem Kommando von Vize- Admiral Richard Kempenfelt an Bord der HMS Victory, angegriffen. Die 19 französischen Linienschiffe können nicht verhindern, dass 15 Handelsschiffe von den Engländern genommen werden.
England und die Vereinigten Staaten unterschreiben am 30. Novermber 1782 in Paris einen vorläufigen Friedensvertrag. Der endgültige Friedensvertrag wird am 3.9.1783 ebenfalls in Paris unterzeichnet.
Mit dem Frieden von Versailles erkennt England die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika an, kann aber den Status von Kanada halten. Frankreich erhält Louisiana zurück und hat damit wieder eine Kolonie auf dem amerikanischen Festland.
Am 25. November 1783 verließen die letzten Britischen Truppen New York City, drei Monate nach Schließung des Friedens von Paris.
Die Amerikanische Unabhängigkeitsbewegung, in Amerika als American Revolution bezeichnet, steht für jene Ereignissen, die zur politischen Separation der Dreizehn Kolonien in Nordamerika vom Britischen Imperium und der Entstehung der Vereinigten Staaten von Amerika führten. Die Amerikanische Unabhängigkeitsbewegung begann, bevor im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg (1775-1783) der erste Schuss in der Schlacht von Lexington und Concord (1775) abgefeuert wurde. Sie endete erst zwei Jahre nach der Schlacht von Yorktown (1781) und der britischen Kapitulation.