Revolutionskriege 1792 – 1802
oder 1. Koalitionskrieg - French Revolutionary Wars oder War of the First Coalition - Guerres de la Révolution française
Die 1. Koalition war der erste Versuch republikanische Entwicklungen in ganz Europa aufzuhalten. Kaiser Leopold hatte darüber hinaus Interesse daran seinen Schwager Ludwig XVI. zu unterstützen. Die „Idee der Gemeinschaft der Interessen aller Fürsten Europas“ machte die Runde und im Angesicht der Französischen Revolution standen die Fürstenhäuser tatsächlich eng zusammen. Daher erfolge als Verteidigungsreaktion die Kriegserklärung der französischen Revolutionäre an Österreich, dem Preußen, Sardinien, Neapel, Niederlande, Spanien, Portugal und England beisprangen
Die Koalitionäre rechneten nicht mit dem massiven Widerstand der Franzosen. In Ihren Augen war es fast ausgeschlossen, dass ein revolutionäres Bürger- und Bauernheer in der Lage sei den aus dem Siebenjährigen Krieg kampferprobten Heeren zu widerstehen. „Levée en masse“, die Mobilisierung der Massen, gelang den Franzosen und die hohe Motivation, sowie neuartiges taktisches Vorgehen, führten letztendlich zum Sieg Frankreichs über die 1. Koalition. 1795 schloss Preußen den Baseler Frieden, dem sich Spanien anschloss, und konnte, für den Preis des Rheinlands, damit für die nächsten 10 Jahre den Frieden sichern. 1797 mussten Österreich und Sardinien den Frieden von Campo Formio schließen. England setzte den Kampf gegen Frankreich alleine fort. Die Franzosen drangen in Europa weiter vor, bildeten 1798 die Römische und die Helvetische Republik.
Napoleon Bonapartes Ägyptenexpedition, welche den Krieg gegen die Türkei bedeutete, saß nach der Schlacht von Aboukir fest. Die französische Hoffung England durch die Entsendung einer Irlandexpedition zu schwächen schlug ebenfalls fehl. Frankreichs Feinde sahen darin ausreichend Indizien für ein Ende der französischen Expansion und versuchten die Verluste aus dem ersten Koalitionskrieg wieder auszugleichen. Der 2. Koalitionskrieg wurde vor allem in Norditalien und in der Schweiz ausgetragen.
Nach anfänglichen Erfolgen bröckelte die Front der Alliierten. Nachdem sich Russland zurückgezogen hatte, stand Österreich auf dem Festland praktisch alleine den Franzosen gegenüber. Napoleon kehrte rechzeitig aus Ägypten zurück um den Österreichern in Italien entgegenzutreten. Österreicher musste nach der Niederlage von Hohenlinden den Frieden von Lunéville annehmen und die Abtretung der linksrheinischen Gebiete an Frankreich zustimmen. Die Entschädigung der deutschen Fürsten für ihre Gebietsverluste wurden 1803 im Reichsdeputationshauptschluss geregelt Der Friede von Amiens, zwischen England und Frankreich, beendete die 2. Koalition. Frankreich konnte seine Expansion vor allem in Italien fortsetzen und hat damit endgültig die Macht der Sonnenkönige in den Schatten gestellt.