de Staël-Holstein, Anne-Louise-Germaine Necker , Baronin von
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- Kategorie: Frankreich
- Veröffentlicht: Sonntag, 25. August 2013 15:35
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Die Tochter des Schweizer Bankiers und Ministers Necker wuchs unter dem Einfluss einer streng protestantischen Mutter und der philosophischen Anschauungen Ihres Vaters auf. Bereits mit 15 Jahren verfasste sie juristische und philosophische Abhandlungen. 1786 heiratete sie in Paris den Botschafter von Schweden, Eric Magnus von Staël-Holstein. Die Ehe war alles andere als glücklich, was sich auch in ihren unehelichen Kindern manifestierte. 1796 trennte sie sich von ihrem Ehemann, näherte sich ihm aber 1798 wieder, als er krank wurde, um ihn zu pflegen, und blieb bei ihm bis zu seinem Tod (1802).
Anfangs war sie von der französischen Revolution durchaus angetan. Doch die zunehmend blutiger werdende Farbe der Revolution ließ ihre Begeisterung für die Revolution zunehmend schwinden. Ein Plan zur Flucht, den sie der königlichen Familie unterbreitete, wurde nicht angenommen und am 2. Sept. 1792 musste sie selbst flüchten. Nach dem Tod Robespierres kehrte sie nach Paris zurück und eröffnete einen Salon in der rue de Bac.
Ihre ersten schriftstellerischen Erfolge hatte sie mit den zwischen 1798-1800 geschriebenen Titeln über den Einfluss der Leidenschaften auf das Glück des Individuums and der Nationen und mit über die Literatur betrachtet in seinen Beziehungen zu den sozialen Einrichtungen. Sie versuchte sich politisch stärker in den Vordergrund zu schieben, wurde aber von Napoleon, der in ihr eine Oppositionelle sah im Oktober 1803 ins Exil verbannt.
Von da an führte sie das ruhelose Leben einer Gegnerin Napoleons. Sie unternahm zahlreiche Reisen, die sie 1803/04 nach Deutschland führte, anschließend 1806/07 nach Österreich und Italien, daraufhin nach, Russland, Schweden, und 1812 nach England. Veröffentlichungen dieser Zeit waren die Romane Delphine (1802) Corinne (1807) und über Deutschland (1810). Diese Werke brachten ihr literarischen Lohn, gleichzeitig aber auch den Zorn Napoleons ein. Mit Napoleon Bonaparte verband sie eine regelrechte Hassliebe. Während der 100 Tage in 1815 nach Napoleons Rückkehr versuchte sie es ein letztes Mal das politische Schicksal Frankreichs zu beeinflussen. Sie schrieb für Napoleon die neue Verfassung und trug damit unfreiwillig dazu bei, Napoleon für die Nachwelt eine Aura von Liberalismus zu verleihen. Den Glauben, Napoleon umstimmen zu können, hat sie nie verloren. Die Jahre im Exil beschrieb sie in Zehn Jahre im Exil, dass nach ihrem Tod von ihrem Sohn Auguste herausgegeben wurde.