Davout, Louis-Nicolas, Herzog von Auerstedt, Fürst von Eckmühl
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- Kategorie: Frankreich
- Veröffentlicht: Sonntag, 25. August 2013 15:34
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Louis-Nicolas d'Avoût, oft auch Davout genannt, Herzog von Auerstädt, Fürst von Eggmühl, franz. Marschall, wurde am 10. Mai 1770 zu Annoux (Yonne) geboren. Er entstammt einer angesehenen adligen Familie und war in Brienne Mitschüler Bonapartes. 1788 wurde er Leutnant in einem Kavallerieregiment. Er schloss sich begeistert den Revolutionären an und wurde 1791 Chef eines Freiwilligenbataillons. Unter Dumouriez kämpfte er in den Schlachten von Jemappes und Neerwinden. Im Juli 1793 wurde er zum Brigadegeneral ernannt, wurde aber aufgrund des Dekrets, welches alle ehemaligen Adligen aus der Armee ausschloss, aus dem Militärdienst entlassen.
Nach dem Sturz Robespierres am 9. Thermidor (27. Juli 1794,) trat er mit seinem vorigen Rang bei der Moselarmee ein und kämpfte 1795 unter Pichegru in der Rheinarmee. Beim Fall von Mannheim geriet er in Gefangenschaft, wurde aber bereits nach einigen Monaten im Zuge eines Gefangenenaustauschs wieder entlassen und zeichnete sich unter Moreau bei dem Übergang über den Rhein am 20. April 1796 aus.
Anschließend kämpfte er unter Bonaparte in Italien, den er auch nach Ägypten begleitete. Als Kavalleriegeneral bewies er Napoleon seine außerordentlichen Fähigkeiten und wurde nach seiner Rückkehr 1800 zum Divisionsgeneral ernannt und zum Oberbefehlshaber der Kavallerie der italienischen Armee. Nach der Schlacht bei Marengo wurde er zum Chef der Grenadiere der Konsulargarden ernannt, nach Napoleons Thronbesteigung zum Marschall von Frankreich und Befehlshaber der kaiserlichen Garde.
Im Oktober 1805 befehligte er das 3. Korps der Armee in Österreich und führte deren rechten Flügel in der Schlacht von Austerlitz. Im Oktober 1806 operierte er mit dem rechten Flügel selbständig und schlug das preußische Hauptheer am 14. Oktober bei Auerstädt. Daraufhin wurde er zum Herzog von Auerstädt erhoben und nahm darauf hin an den Schlachten bei Eylau, Heilsberg und Friedland teil und wurde anschließend zum Generalgouverneur des Großherzogtums Warschau ernannt. Im Krieg gegen Österreich siegte er am 22. April 1809 bei Eggmühl. Weiterhin befehligte er in der Schlacht bei Wagram den rechten Flügel, mit dem er den Feind umging und dadurch wesentlich zur Entscheidung beitrug .
Nach dem Friedensschluss erhob ihn Napoleon zum Fürsten von Eggmühl und 1811 zum Generalgouverneur des Departements der Elbmündungen. Im darauf folgenden russischen Feldzug befehligte er das 1. Korps, schlug am 23. Juli 1812 Bagration bei Mohilew und bewirkte durch geschickte Bewegungen in der Schlacht von Witebsk (27. Juli), dass das Korps des Generals Doctorow von den Truppen Bagrations und der Westarmee unter Barclay de Tolly abgeschnitten und fast aufgerieben wurde. Nach dem unglücklichen Rückzug organisierte er seine Truppen in Sachsen und rückte am 31. Mai 1813 in die bis dahin von General Tettenborn besetzte Stadt Hamburg ein. Er trieb erbarmungslos die für die Abkehr von Frankreich verhängte Geldbuße von 48 Millionen Franc ein. Am 5. November ließ er die Bank mit ihrem Kassenbestand in Beschlag nehmen, gegen Ende des Jahrs trieb er mehr als 20,000 Menschen aus der Stadt, lies Todesurteile ausführen und brannte die Wohnungen von mehr als 8000 Menschen nieder. Neben dieser grausamen Seite offenbarte er sein militärisches Geschick bei der Verteidigung gegen die Alliierten, die ihn von allen Seiten einschlossen und belagerten. Erst am 31. Mai 1814 übergab er Hamburg auf Befehl Ludwigs XVIII.
Nach der Rückkehr Napoleons 1815 wurde er Kriegsminister. Nach dem Sieg der Alliierten bei Waterloo und dem Vorrücken der Verbündeten gegen Paris, schloss er, von den Kammern zum Oberbefehlshaber ernannt, am 3. Juli eine Militärkonvention mit Blücher und Wellington ab, nach welcher er die französische Armee hinter die Loire führte, wo er sich am 14. Juli Ludwig XVIII. unterwarf und das Kommando dem Marschall Macdonald übergab.
1819 wurde er zum Pair von Frankreich erhoben, wenige Jahre später starb er am 1. Juni 1823.
Quellen:
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Meyers Konversationslexikon von 1888