St-Malo entstand bereits im 6. Jahrhundert an der Mündung der Rance. Sehr bald bemerkten die Bewohner, dass ihr Hab und Gut auf der kleinen vorgelegenen Halbinsel besser gegen die angreifenden Normannen verteidigt werden konnte. In den folgenden Jahren wurde die Halbinsel immer weiter bis zur uneinnehmbaren Festung ausgebaut. Die Bewohner fühlten sich so stark, dass sie im 16. Jahrhundert sogar ihre Unabhängigkeit ausriefen und die Republik St-Malo gründeten. Engländer und Niederländer respektierten St-Malo und verhandelten auf der gleichen Augenhöhe mit der mächtigen Stadt. Besonders die Korsaren aus St-Malo, aufgrund ihrer Herkunft auch Malouins genannt, machten mit dem Kaperbrief des französischen Königs ausgestattet erfolgreich Jagd auf die Handelsschiffe verfeindeter Nationen. 1655 verfügte Ludwig XIV. daraufhin, dass die Kapitäne seiner Schiffe grundsätzlich aus St-Malo stammen sollten.
Im Krieg wurde St-Malo zu mehr als 80 Prozent zerstört. Danach entschied man sich, anders als in den großen Städten der Bretagne, zum Wiederaufbau der historischen Gebäude. Man ging sogar noch einen Schritt weiter und versetzte die Stadt nicht nur in den Vorkriegszustand, sondern stellte den klassizistischen Zustand des 18. Jahrhunderts wieder her. Damit ist St-Malo einmalig für interessierte Besucher, denn nirgendwo sonst bekommt man ein so einheitliches Bild der Vergangenheit präsentiert.