Südatlantik - St. Helena

Napoleon wurde nach der Schlacht von Waterloo auf die Insel St. Helena im Südatlantik verbannt. Am 16. Oktober 1815 erreichte er mit seinem kleinen Gefolge die Insel. In den ersten drei Monaten auf der Insel wohnte er im winzigen Briars Pavillon im warmen und windgeschützen Tal von Jamestown. Im Dezember wurde ihm Longwood, eine Meierei auf der Hochebene der Insel, als vorläufige Wohnung angewiesen. Bereits 1815 begannen die Pläne für die Errichtung eines größeren Domizils für den ehemaligen Kaiser, denn das von jetzt an Longwood Old House genannte Gebäude war immer nur als Übergang gedacht.

Anfang 1820 war Longwood New House fertig gestellt, doch Napoleon weigerte sich umzuziehen. Als Begründung diente ihm ein Eisenzaun, der einen unansehnlichen alten Holzzaun ersetzen sollte, welcher ihn an einen Gefängniszaun erinnerte. Am 5. Mai 1821 starb Napoleon in Longwood. Sein Leichnam wurde an der von Napoleon vorab selbst gewählten Stelle im Tal Stane (Valley of the Tomb) feierlich beigesetzt.

1858 kaufte die französische Regierung für 7.100 Pfund das Anwesen sowie das "Valley of the Tomb". Longwood New House wurde aufgrund der maroden Bausubstanz kurz nach dem zweiten Weltkrieg abgerissen. Longwood House ist heute ein Museum. Heute wird St. Helena 26-mal im Jahr von einem Postschiff angefahren. Manchmal ankert auch ein Kreuzfahrtschiff vor der Insel und die Passagiere können sich für wenige Stunden die Füße an Land vertreten. Einige davon machen sich bestimmt auf den Weg zum legendären Longwood House, in dem Napoleon lebte und starb.