The Art of Rigging
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- Kategorie: Seemannschaft & Takelage
- Veröffentlicht: Dienstag, 08. November 2011 20:37
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Titel: The Art of Rigging
Autor: George Biddlecombe
Verlag: Dover Publications Inc.
ISBN: 0486263436
Umfang: 155 Seiten
Kommentar:
Capt. George Biddlecombe, R.N.: The Art of Rigging, containing an Explanation of Terms and Phrases and the progressive Method of Rigging, expressly adapted for Sailing Ships. Pappeinband, 155 Seiten, zahlreiche Tafeln und Tabellen.
Dieses Buch basiert auf den Takelungs-Teil der 2., erweiterten Auflage von Steels bekanntem Werk "The Elements and Practice of Rigging and Seamanship" (Erstauflage 1794).
Für die geplante Neuauflage von 1848 wurde Capt. George Biddlecombe herangezogen. Während die Struktur des alten Werks bestehenblieb, waren die Änderungen und Erweiterungen am Text derart umfassend, daß ein neues Werk mit (neuen Abbildungen) entstand.
Das Buch ist sehr folgendermaßen gegliedert:
1. Alphabetical Explanation of Terms and Phrases used in rigging 1-38
2. Directions for the Performance of Operations incidential to Rigging to Rigging, and preparing it on Shore 39-74
3. The Progressive Method of Rigging Ships 75-93
4. Description of Reeving the Running Rigging and Bending the Sails; also, the Rigging of Brigs, Yachts, and small vessels. 95-116
5. Tables of the Quantities and Dimension of the Standing and Running Rigging of Ships, Brigs, Fore-and-Aft-Schooners, and Cutters; with the species, size, and number of Blocks, Dead-Eyes, &c. 117-155
Die Illustrationen auf 17 Tafeln sind recht klein, aber anschaulich und qualitativ hochwertig. Die vorliegende Ausgabe (Dover Publications 1990) basiert auf einer kleinen Neuauflage der Marine Research Society, Salem, von 1925. Diese verfügte über Biddlecombes persönliches Exemplar des Werks und man fügte die handschriftlichen Korrekturen und Ergänzungen Biddlecombes in die Neuauflage ein. Ich wünschte, man hätte diese kenntlich gemacht, aber dies scheint nicht der Fall zu sein.
Der Text ist teilweise abstrakter, als es die Kapitelüberschriften vermuten lassen. Die "Directions.." des 2. Kapitels sind nicht etwa eine regelrechte Schritt-für-Schritt-Anleitung für vorbereitende Arbeiten des Auftakelns - vielmehr enthält das Kapitel alphabetisch geordnet Stichworte zu Tätigkeiten und zu Gegenständen aus dem Themenbereich.
Beispiel:
"BOBSTAYS are wormed, parcelled, and served with spunyarn three-fourths of the length, then lead through the hole in the cutwater, and have the two ends spliced together. A dead-eye or heart is seized in with a round-seizing, the splice lying on the upper side of it. (...)"
Das Kapitel über "The Progressive Method of Rigging Ships" hält allerdings tatsächlich, was der Titel verspricht, denn hier werden die Schritte des Auftakelns eines Schiffs beschrieben.
Die "Descpription of Reeving the Running and Rigging" wird möglicherweise für Modellbauer von Schiffen der Epoche besonders interessant sein. Die enthaltene "Beschreibung" von Brigg- Yacht und anderen Takelagen kleiner Schiffe sind allerdings allerknappste Definitionen mit bescheidenen kleinen Tafeln zum besprochenen Typ.
Sehr schön sind - natürlich für Modellbauer - die umfangreichen Tabellen für die Dimensionen des stehenden und Laufenden Gutes bei Vollschiffen, Briggs und Schonern verschiedener Größen (Briggs allerdings nur 200t).
Vergleicht man dieses Buch mit Darcy Levers "Sheet Anchor", ist letzteres Werk zweifellos weit besser (vor allem großformatiger) illustiert und anschaulicher als Biddlecombes "Art of Rigging", besonders da Levers Buch noch einige seemannschaftliche Aspekte enthält. Interessant sind aber beide Werke, wenn man sie gegeneinander kontrastiert und auf die Weiterentwicklung der Takelagen hin untersucht. Obgleich Biddlecombes Buch noch vor den großen Innovationen wie Stahldrahttauwerk und stählernen Masten erschein, ist ein Wandel unübersehbar. Gute Englischkenntnisse und Wissen über Takelagen sollten beim Leser vorhanden sein.