The Armed Transport Bounty

The Armed Transport BountyTitel: The Armed Transport Bounty

Autor: John McKay

Verlag: Conway Maritime Press

ISBN: 0851778933

Umfang: 120 Seiten

Die Bounty (das von der Admiralität zum Brotfruchttransport angekaufte ehemalige Handelsschiff Bethia) gehört sicherlich zu den bekanntesten Schiffen aller Zeiten - nicht zuletzt durch die berühmten, wenn auch die geschichtliche Wahrheit verfälschenden Hollywood - Verfilmungen.

Dieser Anatomy Band hat die in der 'Anatomy of the Ship' Reihe übliche Gliederung:
1. Textteil mit Geschichte des Schiffs, Beschreibung von Bauweise, Ausrüstung und Takelage
2. Ein Bildteil (sw) mit Bildern der beiden 1962er und des 1979 Film - Nachbauten des Schiffs.
3. der Hauptteil - Zeichungen zu Rumpfkonstruktion, Takelage und Zubehör (dabei auch das 23ft Launch, mit dem der ausgesetzte Bligh und seine Getreuen eine 3600 Meilen - Fahrt übers Meer bewältigten) . Gezeigt wird das Schiff auch im ursprünglichen Zustand als Bethia. Das Schiff ist durch einen erhaltenen Originalplan sehr gut dokumentiert (inclusive der zum Gewächshaus umgebauten Kajüte!), wenn McKay sich leider nicht ernsthaft genug daran gehalten hat (s.u.) auch die Takelage ist relativ gut dokumentiert, weil die Änderungen des Riggs schriftlich festgehalten wurden.

Die Zeichnungen sind sehr anschaulich, nicht zuletzt wegen der vielen isometrischen Ansichten. Details sind in größerem Maßstab gezeichnet, und es gibt Tabellen mit Tauwerksdurchmessern.
Selbst wenn man nicht unbedingt an der Bounty an sich interessiert ist, bekommt man einen guten Eindruck von der Beschaffenheit eines Handelsschiffs des 18. Jahrhunderts.
Lediglich die Fotos meist schlechter Qualität und nicht sonderlich nützlich; sie zeigen die Nachbauten meist aus größerer Entfernung, und etliche davon sind einfach zu klein. Das wird aber durch die guten Zeichnungen mehr als wettgemacht.

Leider scheint sich McKay in einigen Details des Heckspiegels eher an den Filmnachbau aus den 1960er Jahren als an die Originalpläne gehalten zu haben, was sich in kleineren Abweichungen gegenüber dem Originalplan niederschlägt. Dieser hätte unverändert abgedruckt werden sollen, damit das Ausmaß von Spekulation und Rekonstuktion deutlich wird. Auch einige der Details zur Takelung sind fragwürdig. Daher trotz der Anschaulichkeit Abzüge in der Bewertung.