Cook, James
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- Kategorie: England
- Veröffentlicht: Sonntag, 25. August 2013 15:32
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James Cook ist für viele der Inbegriff des erfolgreichen Entdeckers. Der  englische Seefahrer wird oft in einem Atemzug mit Marco Polo, Kolumbus  oder Vasco da Gama genannt. Der gewaltige Pazifik war zu seiner Zeit  noch zu großen Teilen unbekannt, ihm ist es zu verdanken, dass große  Teile des Pazifiks bekannt wurden. 
Cook wurde 1728 in einfache  Verhältnisse geboren. Sein schottischer Vater war Landarbeiter in  Yorkshire. James wies nur eine kurze schulische Laufbahn von vier Jahren  auf und mit 16 wurde er in eine kaufmännische Lehre geschickt. Mit 18  Jahren nahm er die Lehre auf einem Kohlenschiff auf und lernte die  Seefahrt kennen. Kohlenschiffe sollten auch in seiner späteren Karriere  noch eine große Rolle spielen. Interessant ist in diesem Zusammenhang,  dass die kleinen Segler vor allem an der gefährlichen Küste fuhren.  Ständig drohten die Schiffe auf Grund zu laufen, seine dabei gewonnen  Erfahrungen sollten ihm bei den späteren Entdeckungsreisen eine große  Hilfe werden. 
Mit 27 Jahren begann er unerklärlicherweise seine  Laufbahn bei der britischen Marine. Unerklärlich deshalb, weil er 1755  sein erstes Kommando in der Handelsmarine angeboten bekam und dieses  ablehnte. Er meldete sich als Vollmatrose bei der britischen Marine, was  für die damalige Zeit selten vorkam, denn die meisten Matrosen der  Kriegsmarine wurden gewaltsam gepresst. 
1762 heiratete er mit 34  Jahren Elizabeth Batts und hatte sechs, von denen drei bereits sehr  früh und zwei weitere vor dem 18. Geburtstag starben, Kinder mit ihr.  Elizabeth Cook erreichte selbst ein sehr hohes Alter und starb im Jahr  1835. 
Cook wurde Steuermann an Bord des 64er „Pembroke“, welches  vor Nordamerika stationiert war. Während dieser Zeit zeigte sich sein  außerordentliches Geschick beim anfertigen von Seekarten, seine genauen  Karten wurden noch viele Jahrzehnte später eingesetzt. Er erreichte  jedoch vor allem mit seinen wissenschaftlichen Beobachtungen  Aufmerksamkeit. 1766 beobachtete er eine Sonnenfinsternis und beschrieb  diese detailliert. Sein Bericht, auch wenn seine Rechtschreibung zu  wünschen übrig ließ, fand bei der Royal Society in London große  Beachtung. 
Die Royal Society plante mit den Lords der  Admiralität eine Expedition. 13 Jahre nach dem Beginn seiner  militärischen Laufbahn bekam er zum ersten Mal das Kommando über ein  Schiff. 
Die erste Reise
Im August 1768  verließ die „Endeavour“ den Hafen von Plymouth und segelte an der  südamerikanischen Küste entlang um Kap Horn um von dort Kurs auf Tahiti  zu nehmen. Dort blieb die „Endeavour“ fast drei Monate um von dort die  Suche nach dem unbekannten Kontinent Terra Australis Incognita zu  starten. 
Im Oktober des Jahres 1769 erreichen sie Neuseeland und  glaubten den neuen Kontinent entdeckt zu haben. In den folgenden  Monaten umrundete die Expedition die beiden neuseeländischen Hauptinseln  und kartographisierten die 3800 Kilometer lange Küste. 
Anstatt  nach dieser Entdeckung befehlsgemäß Heimatkurs einzuschlagen, steuerte  Cook weiter nach Westen. Keiner weiß zu diesem Zeitpunkt, dass sich die  geplante Reisezeit verdreifachen sollte. 
Tatsächlich landet er  Mitte des Jahres 1770 an der Ostküste Australiens und nahm sie unter dem  Namen New South Wales in den Besitz Großbritanniens. Entlang des „Great  Barrier Reefs“, durch die Torresstraße, führte ihn sein Weg erst durch  den indischen Ozean um nach der Umrundung des Kap der Guten Hoffnung  Kurs auf England zu nehmen. Am 12.07.1771 kehrt die „Endeavour“ nach  Hause zurück. 
Die zweite Reise
Ein Jahr  nach seiner sensationellen Reise stach Cook wieder in See. Diesmal  sollten sich zwei Schiffe unter seinem Kommando befinden. An Bord der  „Resolution“, die „Adventure“ folge ihm, segelte er über vom Kap der  Guten Hoffnung immer weiter nach Süden. Im Januar 1773 überquerte die  Expedition als erste Menschen den südlichen Polarkreis. In den nebeligen  Gewässern verloren sich die beiden Schiffe. Einmal gelang es ihnen  danach den Kurs gemeinsam fortzusetzen, dann verlor sich die „Adventure“  wieder und kehre in die Heimat zurück. 
Die „Resolution“ setze  die Fahrt fort und erreichte im Januar 1774 den südlichsten Punkt seiner  Reise. Eine Anekdote erzählt, dass der junge Kadett George Vancouver  während der Wendung nach Norden den Klüverbaum erklomm und ausrief: „Ich  bin der südlichste Mensch auf der Welt.“ Dieser junge Kadett sollte  später selbst Entdecker werden, eine Stadt und eine Insel an der  kanadischen Pazifikküste sind nach ihm benannt. 
Cook ist sicher,  dass weiter südlich kein bewohnbarer Kontinent zu finden ist. Im Juli  1775 kehrt die „Resolution“ zurück nach England. Als Anerkennung erhält  James Cook die goldene Copley-Medaillee. Die von der Royal Society  vergebene Medaille ist die höchste zivile Auszeichnung die ein  Wissenschaftler zu der Zeit in England erhalten konnte. Ausserdem wurde  er endlich zum Kapitän befördert. 
Die dritte Reise
Im  Juli 1776 brach Cook an Bord der „Resolution“ zu seiner dritten Reise  auf. Sein Ziel war der Nordpazifik, dort sollte er einen Seeweg von  Großbritannien nach Ostindien finden. Dazu sollte er von der Küste  Oregons aus immer weiter nach Norden fahren. Auf dem Weg nach Oregon  entdeckte die Expedition im Dezember 1777 die Weihnachtsinseln und einen  Monat später Hawaii. Von März bis August kartographisierten die  Forscher die nordamerikanische Pazifikküste bis jenseits der  Beringstraße. Eis behinderte die Weiterfahrt nach Norden und Cook  entschloss sich auf Hawaii zu überwintern. Dort kam es im Februar zu  einem unglücklichen Streit mit den Eingeborenen in dessen Verlauf James  Cook getötet wurde. 
Die Expedition wurde ohne ihn fortgesetzt,  der Seeweg jedoch nicht gefunden. Im Oktober 1780 kehrten die Schiffe  nach England zurück.
