Kupferplatten fürs Unterwasserschiff einmal anders

Jörg Graffe möchte seine Methode zur Darstellung eines authentisch wirkenden Kupferbeschlages des Unterwasserschiffes am Beispiel des Modells Santisima-Trinidad im Maßstab 1/90 vorstellen.

Kupferplatten fürs Unterwasserschiff einmal anders

Jörg Graffe möchte seine Methode zur Darstellung eines authentisch wirkenden Kupferbeschlages des Unterwasserschiffes am Beispiel des Modells Santisima-Trinidad im Maßstab 1/90 vorstellen.

Hier möchte ich meine "Tiffany-Kupfertape-Methode" zum Anbringen der Kupferplatten am Unterwasserschiff historischer Segler vorstellen.

Zeigen werde ich das am Modell der Santisima-Trinidad von OcCre im Maßstab 1/90. Die käuflichen Kupferplatten gefallen mir nicht besonders, da die Nagelköpfe zu groß sind und es ziemlich aufwändig ist, diese Platten anzukleben.

Wenn man in Wolfram zu Mondfelds Buch "Historische Schiffsmodelle" sieht, mit wie vielen Nägeln die Kupferplatten angeschlagen waren, dann dürfte von diesen im Maßstab 1/90 nicht mehr sehr viel zu sehen sein.
Das gilt auch für die Überlappungen der Kupferplatten. Also lasse ich beides weg.

Daher habe ich mir überlegt, wie ich einigermaßen gut aussehende Kupferplatten anbringen kann.

Es gibt für den Bau von Tiffanylampen selbstklebende Kupferfolien in sehr vielen Breiten. Sowas findet man in Tiffanyshops im Internet.

Ich benutze hier 6,4mm. Maßstäblich etwas zu breit für mein Modell, aber akzeptabel, denke ich.

Diese Folien kleben sehr gut. Wichtig ist, das der Rumpf sehr glatt und staubfrei (absaugen) ist,da man Unregelmäßigkeiten später sonst in dem Kupfer sehen würde.

Die Kupferstreifen kleben sehr gut, aber ob direkt auf Holz/Spachtel geklebt werden sollte oder ob eine vorherige Grundierung/Lackierung sinnvoll ist, weiß ich aufgrund fehlender Langzeiterfahrungen nicht.Wie man es schließlich macht, muß jeder für sich entscheiden und es einfach ausprobieren.

So sehen die Rollen mit der Kupferfolie aus.





Hier habe ich den ersten Streifen angeklebt. Eigentlich sitzt dort der "falsche Kiel", aber den lasse ich noch weg. Könnte man später noch darüber setzen.





Weitere Streifen sind angeklebt.





Im Heckbereich wird jetzt ein Keil aus kurzen Stücken eingesetzt, ähnlich wie das häufig bei der Beplankung der Fall ist. Um eine saubere Linie der Kupferung zu bekommen, wird das gleich sauber abgeschnitten.





Jetzt lege ich ein Lineal parallel zum letzten langen Streifen an und schneide die hinteren kurzen Stücke für den Keil gerade ab. So ergibt sich ab dem nächsten Streifen eine sauber geschwungene Linie.





Jetzt wird weiter beklebt bis kurz unter die angezeichnete Oberkante für die Kupferung. Das muß nicht sauber abschließen, da das noch für die letzten beiden Abschlußstreifen sauber abgeschnitten wird.





Nun wid die Kante sauber abgeschnitten und zwar so, das noch genau zwei abschließende Kupferstreifen bis an die Oberkante angeklebt werden können.





Jetzt sind die beiden letzten Streifen angeklebt.





Die Plattenstöße ritze ich nun mit einem Cuttermesser ein. Ich benutze dazu eine Abstandsschablone.





FERTIG



Eventuelle Ritzen wasche ich noch mit Kupferfarbe aus.

Danach wird es mit Stahlwolle poliert. Dabei aufpassen, dass eventuell abstehende Eckchen vom Kupfer nicht umgeklappt oder gar Teile abgerissen werden. Also nicht zu fest drücken und auf die Richtung achten. Abschließend das Kupfer mit Zaponlack o.ä. versiegeln. Das gibt auch zusätzlichen Halt für die Kupferstreifen und schützt vor Fingerabdrücken.

Man könnte jetzt auch vorher noch mit einem Schnittradler oder ähnlichem die Nagelköpfe darstellen, aber ich finde das Ergebnis auch so toll. Die Platten könnte man auch einzeln abschneiden und mit den Überlappungen anbringen.

Etwas vorsichtig sein muß man mit der Handhabung, da sich Stöße in dem Kupfer sofort abzeichnen. Damit das nicht passiert, werde ich den Rumpf direkt an seinem Stand befestigen.



Detailaufnahmen von Bug und Heck.





Mit freundlicher Genehmigung von Jörg Graffe.