IIIa. Der Torpedo

Schon recht früh war man sich bewusst, dass der beste Platz für ein Loch im Rumpf unter der Wasserlinie lag. Bereits 1801 gelang es Robert Fulton eine frühe Variante eines Torpedos zur Explosion zu bringen. Sein U-Boot Nautilus, konstruiert zwischen 1793 und 1797, versenkte mittels einer nachgeschleppten Schießpulver-Ladung, die er nach dem lateinischen Wort für Zitterrochen Torpedo nannte, einen Schoner.

Fultons NautilusDieser Torpedo, auch als Wasserschlag bestand aus einem kupfernen mit Pulver angefüllten Zylinder, der in einem hölzernen, mit Kork angefüllten Kasten verschlossen und mit einem blechernen Gehäuse verbunden war. In diesem Gehäuse befand sich ein Flintenschloß , das mittelst eines gabelförmigen Schwengels losgedrückt werden konnte und die Ladung des Zylinders zündete. Ein kleiner Anker verhindert das Abtreiben des Torpedos durch die Strömung und ein Gewicht versenkt ihn unter den Wasserspiegel. Ein darüber segelndes Schiff berührte den Schwengel und durch das Abdrücken des Flintenschlosses detonierte die Ladung.

Obwohl die Versuche mit der Nautilus vielversprechend verliefen, konnte Napoleon weder für U-Boote noch Torpedos gewonnen werden. Fulton brach seine Versuche in Frankreich ab und entwickelte für die Royal Navy in England ein neues U-Boot. Nach der Schlacht von Trafalgar wurde das Projekt eingestellt und Fulton verließ England im Jahr 1806.

Tatsächlich soll 1811 bereits Henri Joseph Paixhans (1783-1854), der später die die Granatkanonen entwickelte, ein raketengetriebenes "Boot" mit einer Sprengladung am Bug entwickelt haben. Die Versuche wurden aber 1812 abgebrochen. Danach, besonders in der Zeit des Amerikanischen Bürgerkriegs, gab es immer wieder Versuche mit am Grund oder am Bug befestigten Torpedos. Diese hatten jedoch mehr Ähnlichkeit mit Unterwasserminen.

Automobile Torpedos wurden seit den 1850er/60er Jahren durch Luppis/Whitehead entwickelt. Das erste (oder zumindest eines der ersten) regelrechte Torpedoboot exisitert noch: das 1873 für Norwegen von Thornycrost gebaute Boot "Rap". Es hatte noch keine Torpedorohre, sondern an jeder Seite je ein Paar Davits, mit denen die Whitehead-Torpedos lanciert wurden. Abschließend lässt sich sagen, dass die Torpedos im Seekrieg gegen Napoleon keine Rolle spielten. Erst ab dem ersten Weltkrieg stand der Begriff Torpedo für die uns bekannte Unterwasserwaffe mit eigenem Antrieb.