IV. Raketen

Raketen waren im Europa des 18. Jhdts vor allem als Feuerwerkskörper bekannt. Als Kriegswaffe begegnete sie französischen und britischen Offizieren aber in Indien, und von dort sind offensichtlich die Anstöße ausgegangen, auch in Europa derartige Waffen zu entwickeln. Durch französische Offiziere gelangte die Rakete in die russiche Marine, die sie in dem Kriegen gegen die Türken benutzt haben soll.

Größere Bekanntheit haben die britischen Raketenentwicklungen William Congreves erlangt.  Die Briten setzen Raketen sowohl an Land als auch von See her ein; an dieser Stelle soll nur der letzere Fall betrachtet werden.  Raketen sollten offenbar nie die Schiffsartillerie ersetzen, sondern sie wurden m Grunde  ähnlich eingesetzt wie Mörser. Es wurden zwei regelrechte Raketenschiffe gebaut, welche die Raketen durch Öffnungen in der Bordwand abfeuern konnten.  Die zweite Möglichkeit bestand im Einsatz von Booten aus. Raketen und Abschußgestelle konnten  beliebigen Schiffen mitgegeben werden, ohne daß man ein Spezialfahrzeug entsenden mußte. Am Einsatzort konnten die Raketenspezialisten ihre Waffe von Booten aus zum Einsatz bringen.

Einsatz bei Kopenhagen, Amerika, Boulogne, Basque Roads. Raketen spielten in Europa erst in den napoleonischen Kriegen eine Rolle, und dort auch nur eine verschwindend geringe, obwohl sie von William Congreve ursprünglich für die Marine aus indischen Vorbildern weiterentwickelt worden waren. Ihre Treffgenauigkeit war jedoch noch bescheidener als ihre Reichweite, so dass sie für Seegefechte nicht geeignet war, sondern von Schiffen und Booten aus lediglich zum Beschießen von Städten eingesetzt werden konnten.