Codrington, Edward

Sir Edward Codrington wurde am 27. April 1770 geboren. Während der Schlacht von Trafalgar befehligte er das Linienschiff Orion.

1809 an der Expedition nach Walcheren teil, kämpfte in den nächsten Jahren mit einem Geschwader an der spanischen Küste gegen die Franzosen. Unter dem Admiral Sir Alexander Cochrane diente er darauf in Amerika, wurde 1813 Konteradmiral, 1815 Vizeadmiral und übernahm als solcher den Befehl über die Flotte im Mittelmeer, welche die türkische Seemacht beobachten sollte.

Im Verein mit der französischen Eskadre unter dem Admiral de Rigny nötigte er Ibrahim Pascha, den Befehlshaber der ägyptisch-türkischen Kriegsmacht in Morea am 25. September 1827 zu einem Waffenstillstand.

Als Ibrahim diesen verletzte, übernahm Codrington das Kommando über die vereinigte englisch-französische Flotte, zu der auch das russische Geschwader unter Admiral Heyden stieß, den Oberbefehl. Man wollte Ibrahim Pascha zur Beachtung des Waffenstillstandes zwingen; aber das voreilige Feuer der Türken führte am 20. Oktober zur Schlacht bei Navarino, in welcher der größte Teil der türkisch-ägyptischen Flotte vernichtet wurde.

Frankreich und Russland belohnten den Sieger mit Orden; auch das englische Volk jubelte über den Sieg, und der König verlieh Codrington den Bathorden.

Im Juli 1828 erschien Codrington vor Alexandria und erzwang von Mehemed Ali die Räumung Moreas, wurde aber im August 1828 abberufen und fand erst nach der Thronbesteigung Wilhelms IV. wieder die vollste Anerkennung.

1831 befehligte Codrington die vor Lissabon kreuzende Flotte; 1837 wurde er zum Admiral ernannt. Von 1832 bis 1839 vertrat er die Stadt Devonport im Parlament und stimmte mit den Whigs, legte aber sein Mandat nieder, als er zum Oberbefehlshaber in Portsmouth ernannt wurde.

Er starb als Admiral der roten Flagge am 28. April 1851 in Eaton Square (London).

Meyers Konversationslexikon von 1888